Das Café hat sich vom Treffpunkt für Rentner, die auf Plüschsofas sitzen und Torten genießen, zu einer urbanen modernen Einrichtung gewandelt. Vorbei sind die Zeiten, in denen man im Kaffeehaus neben dem Getränk auch eine Zigarre genießen konnte oder kräftig Sahne und Cognac obendrauf bestellte. Heute ist das Café für viele sogar ein Arbeitsplatz geworden.
Es gibt mehrere Studien, die besagen, dass man außerhalb des Büros bessere Ideen bekommt als wenn man am Arbeitsplatz auf den Bildschirm starrt. Das ist ein Grund, warum man auch tagsüber Geschäftsleute an ihrem Computer in einem Starbucks sitzen sieht. Die amerikanische Kaffee-Kette hat recht schnell erkannt, dass sie mit freiem Internet und gemütliche Möbeln ihre Filialen attraktiv für Freiberufler machen kann. Diese sitzen dann aber oft mehrere Stunden an einem Kaffee. Auch Obdachlose finden immer wieder den Weg in die Cafés, oft um sich im Winter aufwärmen zu können.
Office für digitale Firmen
Viele Start-ups und Entrepreneurs, die sich noch kein eigenes Büro leisten können oder wollen, treffen sich auch in Cafés, um dort gemeinsam an digitalen Projekten zu arbeiten. Wenn man nur noch einen Computer und einen Internetanschluss braucht, ist der Ort, an dem man arbeitet, nicht mehr wichtig. In den USA war ein Teil der Strategie der Coffeeshops, mit den Arbeitern den Laden gefüllt zu bekommen – ein Café, das belebt ist, zieht mehr Kunden an. In Deutschland hingegen werden die digitalen Nomaden, die sich an warmen Orten mit Internet nur zu gerne niederlassen, nicht immer gerne gesehen.
Denn hierzulande gibt es kein so ausgeprägtes To-Go-Geschäft wie in den USA, außerdem haben Cafés auch meistens weniger Tische. Umso wichtiger ist es, das man pro Tisch einen hohen Umsatz macht. Manche Cafés wechseln deshalb stündlich das WLAN-Passwort.