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Wie der Kaffee nach Europa kam

Wie der Kaffee nach Europa kam Posted on 1st Oktober 2019

Kaffee kennen wir in Europa seit etwa 1.000 Jahren. Die Legende besagt, dass Ziegen nahe eines Klosters in Äthiopien immer sehr aktiv waren und die Mönche dem auf den Grund gehen wollten. Man schrieb das Jahr 850, als die Mönche das erste Mal die merkwürdigen Beeren unter die Lupe nahmen, die ihre Tiere so aufputschten. Da sie aber nicht schmeckten, sollen sie sie in Feuer geworfen haben, wo sie erst ihrem Duft verbreiten konnten. Daraus ein Getränk zu brauen war dann fast ein logischer Schritt. Wie viele Legenden gibt es zwar keine Beweise für die Geschichte, aber sie hat einen wahren Kern: Kaffee wurde in der Tat recht früh in Äthiopien angebaut und verzehrt.

Die Bohnen gelangten von dort und anderen Anbaugebieten nach Mekka und verbreiteten sich dann im gesamten arabischen Raum. Kairo und das damalige Konstantinopel waren Hochburgen des Kaffeehandels, hier entstanden auch die ersten Kaffeehäuser. Es heißt, dass Kaffee deshalb so beliebt bei Muslimen war, weil er eine anregende Wirkung hatte, aber anders als Alkohol nicht verboten war.

Erste Plantagen in Afrika und Java

Die ersten Kaffeeplantagen wurden in Afrika angelegt, aber 1699 versuchten holländische Reisende erstmals auf der indonesischen Insel Java Kaffee anzupflanzen. Das gelang ihnen auch in den Höhenlagen und bald brachten die Spanier Kaffee nach Südamerika, wo er ebenfalls hervorragende Bedingungen vorfand. Noch heute kommt der meiste Kaffee aus subtropischen Gebieten, wobei der weniger anspruchsvolle Robusta vor allem aus Brasilien und Vietnam stammt. Die hochwertige Arabica-Bohne wird dagegen auch in Laos, Thailand und sogar in China angebaut. Die Hauptanbaugebiete sind aber die Andenanrainer in Südamerika und Gebiete in Ostafrika. Arabica selbst ist ein Hybrid aus zwei Wildpflanzen, die einst in Äthiopien wuchsen. Heute geht der Bestand an wilden Kaffeepflanzen in dem afrikanischen Land immer mehr zurück.

Einwanderer aus Arabien, aber auch aus Armenien brachten den Kaffee dann nach Europa. Er wurde fast gleichzeitig Mitte des 17. Jahrhundert in Paris, Wien und London bekannt. Die wohlhabenden Bürger genossen das exotische Getränk und zeigten damit, dass sie sich solche teure Köstlichkeiten leisten konnten. Von Europa aus gelangte der Kaffee nach Amerika und Australien. In Sydney und Melbourne entstanden Coffeeshops, die Vorbilder für die späteren weltweiten Ketten wurde. In den USA wird heute noch überwiegend schwarzer Filterkaffee getrunken.

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